German Comic Con 2017 in München

Die German Comic Con fand das erste Mal in München statt. Eine Premiere also. Aber auch für die Starship Troopers German Division war es eine Premiere, da wir bislang noch nie an einem solchen Event teilgenommen hatten und auch keinerlei Vorstellung vorhanden war, was uns da erwartet. Natürlich haben wir vorher mal ein paar Videos auf Youtube geschaut, was auf Comic Cons so abgeht. Viele bunte Menschen, die mininal durchgeknallt aussahen, Nerds und schräge Typen - schien optimal zu uns zu passen.

Warum nicht mal ne Comic Con?

Guards of duty Auf die Idee hat uns ein Freund gebracht, welcher unser Hobby über Instagram beobachtete und meinte, dass wir doch unbedingt zur German Comic Con in München gehen müssten. Ein Heimspiel sozusagen, weil die meisten unserer Gruppe aus dem Raum München stammen. Auf der Website der German Comic Con hatte ich von einem Cosplay-Wettbewerb gelesen. Da kam dann die Idee auf sich gleich richtig ins Vergnügen zu stürzen, d.h. nicht nur als kostümierte Besucher, sondern gleich richtig drin, statt nur dabei. Also auf in den Planungswahnsinn und Bewerbung für den Cosplay-Wettbewerb raus. Ein Rundschreiben an die Gruppe, wer Zeit und Lust hat bei dieser Aktion mitzumachen, um zu sehen, ob und wie wir eine nennenswerte Anzahl von Troopern zusammen bekommen.

Klendathu Drop

Starship Troopers Gear Für die Bewerbung hatte ich mir eine kurze Szene aus den Film Starship Troopers ausgesucht, dem sogenannten Klendathu Drop, wo sich die Mobile Infanterie kurz vor der Invasion auf den Planeten Klendathu befand. In der Szene waren die Trooper in einem Landungsschiff im Anflug auf den Planeten und wurden von ihrem Offizier instruiert bzw. motiviert. Die Ansprache des Offiziers war emotional gebrüllt, um die jungen kampfunerfahrenen Rekruten mitzureissen.

Das war so ein Ding, wo ich gleich an unseren Commander Schröder mit einem Grinsen denken musste. Also schwupps Mail an den Commander raus, um mal auf den Busch zu klopfen, ob er denn nicht Blut lecken könnte? In der Zwischenzeit hatte ich die Szene bühnentauglich zurechtgestrickt. Maximal standen 2 Minuten zur Verfügung. Ein Landungsschiff konnten wir selbstverständlich nicht auf die Bühne zaubern. Ausserdem hat aus unserer Gruppe, ausser dem Commander, niemand irgendwelche Bühnenerfahrung vorzuweisen. Also hieß es alles sehr einfach gestrickt halten. Am Besten wäre es das zu tun, was wir sonst auch immer tun - einfach mal die Fresse halten und nur machen, was der Commander sagt. Und das alles zackig. Das ist die Gruppe gewohnt, bis auf wenige Ausnahmen, weil viele von uns in den Bootcamps der Tigerland-Action-Force (TAF) immer wieder ihre "Bodenhaftung" suchen.

Deshalb habe ich den Bühnenauftritt vom Landungsschiff in eine neutrale Umgebung versetzt, die im Prinzip überall sein konnte. Eine handvoll Trooper, die von ihrem Commander kurz vor einer ernsten Situation oder Kampfhandlung motiviert werden. Die Trooper selbst haben dabei keinen Text, ausser einer laut herausgebrüllten Zustimmung

SIR, VERSTANDEN SIR!

Planungsphase

Zum grossen Glück trafen wir auf einen sehr netten und entgegenkommenden Fan-Gruppen-Betreuer der German Comic Con - Sven Vößing, welcher uns mit all unseren Sorgen und Ideen umfassend betreute. Dass wir für den Wettbewerb zugelassen werden erfuhren wir erst am Donnerstag Abend vor der Con, die ja schon am Samstag war. Das war schon eine echte Challenge. Zusätzlich wurde uns dann noch ein Fan-Stand zu unschlagbaren Konditionen angeboten, weil es offensichtlich zu einem Ausfall eines Teilnehmers oder Gruppe kam. Noch eine zusätzliche Challenge, die langsam an Panik grenzte. Noch schnell eben in den Baumarkt gejumped, um ein paar Materialien für den Stand zusammenzuraffen. Irgendwo hatte ich auch noch eine große Flagge der Mobilen Infanterie, aber wo nur, in welcher Kiste? Und als ob das nicht alles schon genug komprimiert ablief, ging dann auch noch mein Auto kaputt. Totalausfall, super-Klasse! SUCK IT UP N KEEP GOING. Genauso, wie wir's immer gelernt hatten. Und so fand sich dann auch eins nach dem anderen. Freunde unserer Gruppe engagierten sich in beeindruckender Weise und assimilierten nahtlos in unseren Trupp.

Neue Rekruten

So ergab es sich, dass unsere Gruppe 3 neue Rekruten bekam, die sich mit Enthusiasmus ins Getümmel der Vorbereitung stürtzten. RIA - Recruiting in Action, völlig neue Horizonte. Damit erweiterte sich unsere Gruppe um 2, bis an die Zähne bewaffnete Infanteristen und eine Angehörige der Flottenverbände. Ich lies mich inzwischen anstecken von diesem frischen Wind und war hinreichend überzeugt, dass wir doch noch alles auf den Punkt bringen können. Als dann auch noch der Commander seine Zusage gab, hatte die Dynamik der Situation sich zu orkanartigen Aufwinden verstärkt und war nicht mehr aufhaltbar. Am Freitag liefen dann alle Fäden zusammen, auch die Trooper und Helfer ausserhalb von München fanden bei Freunden eine Unterkunft. Noch ein kurzes Meeting am Abend, um den Ablauf des Samstag Morgen zu fixieren, inklusive dem Materialtransport mit mehrerern Fahrzeugen, sowie Standaufbau.

Der Wecker klingelt um 6

The Fleet is happy Samstag Morgen. Um 7:30 Uhr mussten wir als Aussteller bereits im MOC sein, einem Veranstaltungszentrum im Münchner Norden, direkt an der A9. Das gesamte Material sowie 7 Leute auf zwei Fahrzeuge verteilt und los ging's. Die Aufregung war enorm, schließlich musste um 8:30 Uhr alles fertig aufgebaut sein. In der Halle angekommen war dann der erste Schock groß, als uns ganz langsam aufging, dass keine unserer glorreichen Pläne bezüglich des Standaufbaus funktionierten.

Ein Plan funktioniert nur solange, bis er mit der Realität zusammentrifft!

Und genauso ist es! Die Halterungen aus dem Baumarkt passten nicht an die Tische und somit gab es keine Möglichkeit unsere Banner aufzuhängen und damit auch nicht etwas Stand-ähnlichens zusammenzubasteln. Aber auch hier wieder sprang spontan Sven in die Bresche und half unkoventionell und pragmatisch: "Da rüber an die Wand, neben die Alien-Marines, nehmt 2 Tische und Stühle mit - alles gut!" Gesagt, getan - ab da ging's aufwärts, schon mit massivem Zeitverzug, gelang es uns dann einen unerwartet optimalen Standaufbau umzusetzen. Die große MI-Flagge an der Wand, davor die 2 Tische mit unserem phantastischen Greenscreen-Stoff, den ich vom letzten Shooting noch irgenwo fand, als Tischdecke und noch eine kleine MI-Flagge zur Deko an den Tisch und fertig.

Die Gäste können kommen

Kurz vor 10 Uhr, alle Trooper sind dabei sich aufzugearen und schmeissen sich in ihre Rüstungen, setzen die Helme auf, prüfen die Waffen. Einteilung der Standdienste, sowie der Wachen und Patrouillen. Und dann ist es auch schon soweit, die ersten Besucher fluten Punkt 10 Uhr in die Halle und wir sind sofort in Gespäche, Foto-Shootings und der geballten bunten Vielfalt der zahlreichen Besucher verwickelt. Etwas später gesellten sich noch die fehlenden Trooper zu uns, sowie noch einige Supporter, Freunde die uns halfen und auch das Fotografieren übernahmen.

Troopertraining

trooper training Um 14 Uhr mussten wir uns zur Vorbesprechung für den Auftritt an der Hauptbühne einfinden. Zuvor galt es jedoch noch unser Programm zu trainieren und zu optimieren. Wir haben auf der Bühne 2 Minuten Zeit. Unser Konzept umfasste jedoch nur 1 Minute. Also nutzen wir einfach den Raum zwischen den Besuchern, um unser Training zu absolvieren. Unser Commander Schröder spulte das Ganze souverän ab, für ihn gibt's da keinen Unterschied, ob das nun im Kampfgetümmel oder einfach nur inmitten der zahlreichen Besucher der German Comic Con war.

Mobile Infantry ANTRETEN!

... brüllte der Commander von irgendwoher, inmitten der Halle. Alle Starship Trooper spurteten hastig in voller Montur zum Commander und stellten sich in einer Reihe auf. Die Zuschauer stieben erschrocken auseinander und harrten der Dinge die sich da taten. Da es auch schon wieder eine Weile her war, dass wir militärischen Abweisungen Folge leisteten, war es nötig die einzelnen Kommandos noch einmal zu erklären und zu trainieren: "Stillgestanden! Richt Euch! Augen gerade aus! Im Laufschritt Marsch!" ... das volle Programm eben. Bis es alles richtig saß. Dann optimierten wir das Ganze noch mit etwas Ausschmücken auf die 2 Minuten Zeit, womit wir auf die Show vorbereitet waren.

Cosplay Contest

At the Stage Wir waren die Zweiten, die auf der Bühne performen durften. Im Hintergrund lief der aufheizende Sound des Klendathu Drop von Basil Poledouris, welches der originale Soundtrack vom Film war. Der Commander stand schon auf der Bühne und brüllte ungeduldig sein "Mobile Infantry ANTRETEN!" und wir rannten los, eine Ehrenrunde um den Commander, was halt so die Bühne hergab, stellten wir uns dann hinter ihm auf. Insgesamt 5 Starship Trooper der Mobile Infantry. Doch das Erstaunen des Publikums war groß, als sich noch ein sechster Trooper in einer weißen Rüstung anreihte? Häh, was war das? Der falsche Film? Stormtrooper Max, den das Imperium gnädig an uns auslieh, verstärkte unsere Reihen. Ganz so spontan war es nicht, es ergab sich jedoch bereits beim Training ... und dort war es spontan. Uns gefiel die Idee auf Anhieb, sodass wir Max sofort mit ins Programm integrierten, sehr zur Freude der Zuschauer. Der Commander heizte dann weiter mit seinen Sprüchen dem Publikum ein und brachte es doch tatsächlich dazu, sich mit einem laut geschrieenen "SIR, VERSTANDEN SIR!" in unsere potentielle Rekrutierungsliste einzutragen.

Der heftige Applaus der Publikums brachte uns am Ende den überraschenden Sonderpreis für die "Beste Show", was uns alle sehr gefreut hatte.

Fazit

Wir haben schon viele, verrückte Sachen gemacht. Dieses Wochenende jedoch war mal wieder was ganz anderes. Toll war einfach die Atmosphäre, die ganzen Gespäche, sei es mit unseren Nachbarn, den Alien-Marines, oder auch den Marvel-Superheroes, den Stroomtroppers der 501st German Garrison, den Piraten, sowie unzähligen anderen Cosplayern und den begeisterten Besuchern. Es war einfach eine tolle, tiefgreifende und vor allem schrill-bunte Erfahrung, die keiner von uns missen möchte.


Cosplay Wettbewerb, German Comic Con 2017